Engelbert Humperdincks romantische Oper wird gerne in die Kinderabteilung verfrachtet, Rubrik: harmloses Märchending. Doch da gehört sie definitiv nicht hin. Ja, „Hänsel und Gretel“ ist auch für Kinder gedacht, doch bereits die Grimmsche Grundlage erzählt eine teils drastische Geschichte: Armut, Missbrauch, Kannibalismus, Mord. Alles drin. Musikalisch hat das Ganze eine wagnerianische Dimension, Volkslieder werden verarbeitet und im Gegenzug wurden Opernlieder zu Volkslieder.
In der Inszenierung des Theaters Augsburg, die ich mir kürzlich angesehen habe, endet die Hexe (die hier von einem Tenor gesungen wird) in der Mikrowelle. Sehenswert, in jeder Hinsicht.
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pic: A.T. Schaefer, Theater Augsburg